Wieviel Taschengeld sollen Kinder bekommen?
Die Eurokrise hat es gezeigt, viele Menschen verstehen nicht, wie unser Geldsystem funktioniert. Daß neues Geld nur durch neue Schulden entsteht, daß also auf der einen Seite nur immer mehr Guthaben angehäuft werden kann, wenn sich auf der anderen Seite irgendwer im gleichen Maß verschuldet, ist für die meisten unverständlich.
Und die Politik bestärkt die Menschen in ihrem Glauben. Die Schuldenländer sollen gefälligst ihre Ausgaben drastisch senken und so ihren Schulden abbauen, lautet die publizierte Devise. Wenn aber alle ihre Schulden tatsächlich zurückzahlen und damit schuldenfrei sein würden, wäre ein Wachstum nicht mehr möglich. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn Wachstum ist neben dem Schuldenabbau die andere heilige Kuh der Politik.
Henry Ford wird das sinngemäße Zitat zugeschrieben: „In dem Moment, in dem die Menschen das Geld- und Banksystem durchschauen, bricht dieses System zusammen und wir haben Bürgerkrieg.“ Und da hat er wohl leider Recht.
Kinder müssen den Umgang mit Geld lernen
Deshalb sollte Geld eigentlich ein wichtiges Thema schon in der Schule sein. Doch davon kann gerade in Deutschland keine Rede sein. Finanzen sind für viele Menschen hierzulande ein Buch mit sieben Siegeln. Um so wichtiger, daß sich schon die Kleinsten damit beschäftigen und zuallererst den Umgang mit Geld lernen. Dafür bietet sich das Taschengeld hervorragend an.
Nach einer Empfehlung der Jugendämter sollen Kinder abhängig vom Lebensalter folgendes Taschengeld erhalten:
Alter des Kindes |
Taschengeld |
4 – 5 Jahre | 50 Cent wöchentlich |
6 – 7 Jahre | 1,50 bis 2 Euro wöchentlich |
8 – 9 Jahre | 2 bis 3 Euro wöchentlich |
10 -11 Jahre | 13 bis 16 Euro monatlich |
12 -13 Jahre | 20 bis 22 Euro monatlich |
14 -15 Jahre | 25 bis 30 Euro monatlich |
16 -17 Jahre | 35 bis 45 Euro monatlich |
18 Jahre | 70 Euro monatlich |
Kinder bis ca. 9 Jahre sollten ihr Taschengeld wöchentlich ausgezahlt bekommen, weil sie längere Zeiträume schlecht überblicken können. Ab 10 Jahre können sie das Geld dann komplett für 4 Wochen im Voraus bekommen und ihre Ausgaben entsprechend planen.
Regeln wichtig
Wichtig ist, daß von Anfang gewisse Regeln streng eingehalten werden. Nur so können die Kinder lernen.
- Das Geld wird immer pünktlich ausgezahlt, es darf frei ausgeben werden, es wird nicht zwischendurch aufgestockt, es gibt keinen Kredit oder Vorschuß.
- Die Kinder dürfen mit dem Geld machen, was sie wollen. Dinge des täglichen Bedarfs oder Schulsachen brauchen vom Taschengeld nicht gekauft werden.
- Für größere Anschaffungen ist Sparen wichtig, für ältere Kinder auch die Suche nach einer weiteren Einkommensquelle, wie bspw. eine Ferienbeschäftigung.
In späteren Jahren kann auch die Einrichtung eines Girokontos für Kinder- bzw. Jugendliche auf Guthabenbasis interessant sein. So lernen sie schon früh den Umgang mit Banken, Zahlungsvorgängen und ggf. Zinsen. All das wird das Verständnis für und den Umgang mit Geld positiv fördern.
Viele bekommen kein Taschengeld
Leider ist die wirtschaftliche Situation in vielen Familien in Deutschland derart schlecht, daß sie ihren Kindern gar kein Taschengeld zahlen können. Damit sind diese Kinder gleich doppelt gestraft. Sie haben kein Geld für sich und können so auch nicht den Umgang damit lernen.
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[Letzte Aktualisierung am 2024-10-31 at 15:31 / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]
Kindern den Wert des Geldes so früh wie möglich beizubringen ist eine sehr gute Sache. Viele Jugendliche haben einige Lektionen leider nicht von ihren Eltern mitbekommen. Aus diesem Grund haben heute so viele Jugendliche auch Schulden mit Handyverträgen oder Online-Versandhäusern. Auch dass man für so gut wie keine Einkäufe mehr Bargeld benötigt und man alles mit Karte zahlen kann, verschlechter das Bewusstsein für Geld.
MfG, Michael