Welche Bausparkasse ist gut und welche sollte man meiden?
Die Stiftung Warentest hat das Angebot von Bausparkassen näher unter die Lupe genommen. Herausgekommen sind zum Teil erschreckende Ergebnisse. Viele Bausparkunden werden schlecht beraten. Deshalb zahlen sie am Ende viele tausend Euro zu viel oder können sich ihren Traum von einer Immobilie erst viele Jahre später erfüllen.
So hat Stiftung Warentest getestet
Stiftung Warentest hat anonyme Testkunden zu 20 deutschen Bausparkassen geschickt. Aufgabe der Vermittler war es, einen einfachen Modellfall für die Testkunden zu berechnen.
In dem Modellfall sollte in 10 Jahren eine Immobilie finanziert werden. Vom Nettoeinkommen (2.200 EUR) blieben 400 Euro monatlich zum Ansparen, zusätzlich waren 15.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto verfügbar.
Das sollte eigentlich das täglich Brot eines Vermittlers sein, sollte man meinen. Doch nur 3 der 20 getesteten Bausparkassen konnten im Test überzeugen. Die anderen scheiterten an der Testaufgabe.
Dramatisch für die Kunden war dabei die Tatsache, daß sich die für den Modellfall angebotenen Leistungen um bis zu 13.000 Euro unterschieden. Diese Summe hätten die Kunden im schlimmsten Fall zu viel bezahlt.
Damit stehen die Bausparkassen in keinem guten Licht. Insgesamt hat die gesamte Branche kein Ruhmesblatt abgeliefert. Nur 3 der 20 getesteten Kassen erhielten ein „gut“. Keine einzige Bausparkasse erhielt ein „sehr gut“.
Am anderen Ende der Skala gab es 3 Bausparkassen mit dem Testergebnis „ausreichend“ und unglaubliche 4 Kassen mit dem Ergebnis „mangelhaft“. Unter diesen schlechten Kandidaten befinden sich durchaus große Player der Branche, wie LBS West und Rheinland-Pfalz oder die Deutsche Bank Bauspar.
Diese 3 Bausparkassen konnten überzeugen:
- LBS Baden-Württemberg (Gesamtnote: gut (1,8))
- Wüstenrot (gut (2,2))
- LBS Ost (gut (2,5))
Diese Bausparkassen sollte man aufgrund des Testergebnisses besser meiden:
- Deutscher Ring (Gesamtnote: ausreichend)
- Bausparkasse Mainz (ausreichend)
- BHW (ausreichend)
- LBS West (mangelhaft)
- Aachener (mangelhaft)
- Deutsche Bank Bauspar (mangelhaft)
- LBS Rheinland-Pfalz (mangelhaft)
Diese Fehler machten die Bausparkassen:
- zu hohe Bausparsummen, deshalb ein höhere Ansparzeit
- zu hohe Raten für die Rückzahlung des Bauspardarlehens
- unnötig hohe Sparsummen
- verschenkte Riesterförderung
- unvollständige Vertragsangebote
Fazit
Bausparverträge sind grundsätzlich gut geeignet, wenn es um die Finanzierung von Immobilien geht. Wichtig ist dabei allerdings, daß die Bausparkasse die Kunden sehr gut und individuell zugeschnitten beraten kann. Daran hapert es leider allzu oft, wie der Test gezeigt hat.
Deshalb ist es wichtig, den Markt genau zu beobachten, sich Angebote von mehreren Anbietern geben und diese möglichst von unabhängigen Beratern überprüfen zu lassen. Sonst kann es am Ende sehr teuer werden.