Für und Wider sollte man genau abwägen.
Die Zinsen sind niedrig und bleiben es auch auf lange Sicht. Bis mindestens September 2016 will die EZB die Märkte mit Geld fluten. Jeden Monat(!) sollen deshalb bis 2016 Staatsanleihen im Wert von 60 Milliarden Euro aufgekauft werden. Was Aktionären, Unternehmern und Banken nützt, schadet den kleinen Sparern. Die bekommen keine Rendite mehr für ihre herkömmlichen Sparvarianten, wie Sparbücher, Tagesgeld und auch Lebensversicherungen. Die Altersvorsorge vieler Deutscher dürfte deshalb nun gefährliche Schlagseite bekommen.
Die Aktie
Ein Investmentinstrument ist dagegen sein geraumer Zeit äußerst lukrativ: Die Aktie, ausgerechnet die Anlageoption, die Deutsche bisher meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Die letzte große Aktieneuphorie wurde durch den Wertverlust der T-Aktie und die Pleiten am Neuen Markt nachhaltig gestört. Davon hat sich der Investmentmarkt bis heute nicht erholt, Privatanleger machen einen großen Bogen um Aktien.
Doch diese Zurückhaltung hat sie mächtig Geld gekostet. Während die Börsen von einem Rekordwert zum nächsten jagen, ging die Rendite auf Spareinlagen stetig zurück und droht nun gänzlich ins Negative abzurutschen.
Deshalb beginnen nun auch wieder deutsche Privatanleger ein Auge auf Aktien zu werfen, wenn auch zögerlich. Doch die Börsen sind die letzten Jahre bereits beträchtlich gestiegen und Experten schließen weder einen weiteren Anstieg noch eine heftige Korrektur in der nächsten Zeit aus. Das Für und Wider eines Aktieninvestments sollte man deshalb gegenüberstellen und dann eine Entscheidung treffen.
Pro und Contra Aktienkauf
Das spricht für ein Aktieninvestment:
- Kursanstieg
Wer zum richtigen Zeitpunkt in eine Aktie investiert, der kann allein mit dem Kursanstieg eine satte Rendite einstreichen.
Ob der Zeitpunkt jetzt gerade richtig ist, weiß man immer erst nachher. - Dividende
Zum Kursanstieg obendrauf gibt es bei erfolgreichen Unternehmen die Beteiligung der Anteilseigner in Form der jährliche Dividende. - Reale Rendite-Chance
Im Gegensatz zu anderen Anlageoptionen, die unter den historisch niedrigen Zinsen leiden, gibt es bei Aktien für ein gewisses Risiko die reale Chance auf Rendite. Es ist im Moment oftmals die einzige Chance für Anleger
Das spricht gegen ein Aktieninvestment:
- Falsche Aktie
Wer auf Einzelaktien setzt, hat oftmals die größeren Gewinne. Das bedeutet aber auch ein größeres Risiko. Wer damals sein ganzes Geld in die T-Aktie steckte, bekam das schmerzlich zu spüren. Um das Risiko zu minimieren, bietet sich eine Anlage in Aktienfonds an. - Fehlende Kenntnis
Dummheit schützt vor Verlusten nicht. Wer sich zu wenig mit der Aktie, in die er investieren möchte, beschäftigt und das Geschäftsmodell nicht verstanden hat, braucht sich über ein höheres Risiko und ggf. Verluste nicht zu wundern. Dazu kommt, dass Privatanleger oftmals gar nicht oder erst viel später an kursentscheidende Informationen kommen. Dann haben Profianleger schon längst Kasse gemacht, bevor der Kleinanleger reagieren kann. Auch hier bieten sich zur Verminderung des Risikos Aktienfonds an. - Gebühren und Kosten
Am Aktiengeschäft will jeder verdienen. Die Bank, die Börse, der Fondsmanager. Jeder Kauf und Verkauf kostet Geld in Form von Gebühren, und das drückt auf die Rendite.
Wer diese Argumente gewissenhaft abwägt und die gegenwärtige Situation auf den Märkten betrachtet – Bücher können dabei wertvolle Tipps geben – kommt sicherlich zu der Entscheidung, dass an einem Investment in Aktien zur Zeit kein Weg vorbeiführt. Zwar sind Aktien bereits seit mehreren Jahren gut gelaufen, doch mangels Alternativen und der lockeren Geldpolitik der EZB ist davon auszugehen, dass die Börsen weiter steigen werden.
Das Risiko lässt sich für Privatanleger reduzieren, wenn sie statt in Einzelaktien in Fonds investieren. Die Gebühren sollten sie nicht außer Acht lassen und nur Geld anlegen, auf das sie im Zweifel längere Zeit verzichten können. So sollte einem erfolgreichen Investment in Aktien nichts mehr im Wege stehen.
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[Letzte Aktualisierung am 2024-10-31 at 15:31 / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]