Kapital absichern mit Stop-Loss-Order

Das klappt nicht immer. Gerade in Zeiten, in denen die Börse quasi verrückt spielt.

Eine Stop-Loss-Order ist ein altes Börseninstrument, mit dem man seine Aktien-Investition gegen fallende Kurse absichern kann. Praktisch funktioniert die Stop-Loss-Order ganz ähnlich wie eine normale Verkaufsorder. Nur daß bei der Stop-Loss-Variante von Anfang an eine Kursschwelle hinterlegt wird, bei deren Unterschreiten die Aktie sofort auf den Markt geworfen wird. Die Aktie wird also verkauft und das Investment ist gegen sinkende Kurse abgesichert, auch wenn der Aktionär sich nicht ständig um sein Depot kümmern kann bzw. gerade dann. Ohne die Möglichkeit, eine Stop-Loss-Order zu erteilen, würde der Aktionär viel Geld verlieren, wenn er bei fallenden Kursen nicht sofort eingreifen und eine Verkaufsorder erteilen kann.

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Gefahr bei volatiler Börse

Gestern war so ein Tag. Die Aktienkurse gaben nach den schwachen Börsen in Asien weltweit nach, zum Teil mit dramatischen Kursabschlägen. Auch die Börse in Frankfurt war davon betroffen. Zeitweise betrug das Minus fast 8 Prozent. Der Aktienindex Dax fiel auf ein Tagestief von 9.338 Punkte.

Zum Glück hatten viele Aktienbesitzer ihre Depots mit Stop-Loss-Orders abgesichert. Diese wurden gestern reihenweise ausgelöst. Dadurch wurde der Verkaufsdruck allerdings weiter angeheizt, was zu weiteren Kursabschlägen führte und wiederum andere Stop-Loss-Grenzen unterschritt. So erklärt sich wohl der gestern plötzlich auftretende hohe Kursabfall.

Der gefährliche Kursknick

In der Theorie haben die Stop-Loss-Order funktioniert, und auch in der Praxis haben die Orders gestern genau das gemacht, was sie sollten. Sie stellten die Aktien zum Verkauf. Bei einer mehr oder weniger geradlinig verlaufenden Börse hat das auch durchaus seinen Sinn.

Gestern jedoch kam es an den Börsen zu heftigen Kursausschlägen. Zunächst nach unten, dann aber auch genauso schnell wieder nach oben. Um 15:30 Uhr stand der Dax bei 9.523 Punkten. Nur 4 Minuten später ging es runter auf die bereits genannten 9.338 Punkte. Das ist ein Kursverlust von satten 200 Punkten. So etwas ist nur sehr selten an der Frankfurter Börse zu beobachten. Viele Stop-Loss-Orders hatten da bereits gegriffen und hatten die hinterlegten Aktien zum nächstverfügbaren Kurs verkauft.
Der erzielte Verkaufskurs kann je nach Marktlage allerdings auch weit unter der Stop-Loss-Marke liegen. Das mußte jüngst auch ein Anleger lernen, der mit CFDs auf den schweizer Franken spekulierte.

Doch jetzt passierte das Unerwartete. Weitere 7 Minuten später stand der Dax schon wieder über 9.500 Punkten. Ein Börsen-Fahrstuhl nach unten und wieder zurück in nur 11 Minuten. Dabei wurden zahlreiche Anleger aus ihren Investments geschüttelt und stehen nun ohne Aktien da. Ihr Depot ist arg leer geworden.

Chartanalyse | © Eisenhans - Fotolia.com
Chartanalyse | © Eisenhans – Fotolia.com

Privatanleger unterlegen

Allein auf Stop-Loss zu setzen war gestern an der Börse also nicht ausreichend. Die Investoren hätten direkt händisch eingreifen müssen. Doch wer kann das schon rein zeitlich immer, wenn es darauf ankommt, und hat dann auch noch die Nerven, innerhalb von 11 Minuten die richtige Entscheidung zu treffen.

Privatanleger dürften dabei regelmäßig überfordert sein. In solch einem Fall ist ein aktiv gemanagter Aktienfonds eindeutig die bessere Wahl.

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