Einmal PKV, immer PKV. Gibt es einen Weg zurück?

Diese Möglichkeiten gibt es, wenn man zurück in die GKV will.

Private Krankenversicherung – das hört zunächst sehr gut an, und das ist es ja auch, solange man jung ist. Es locken niedrige Beiträge, bevorzugte Behandlung und tolle Serviceangebote. Im Alter sieht es dann, besonders auf der Seite der Beiträge, nicht mehr ganz so rosig aus.

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Private Krankenversicherung (PKV)

Jeder, der mehr als 54.899 Euro (Stand 2015) im Jahr verdient oder der selbständig ist, kann sich über einen privaten Anbieter krankenversichern. Dann kann man sich zunächst über niedrige Beiträge zur Krankenversicherung und bessere medizinische Leistungen freuen.

Doch das ist nur in den Jahren so, in denen man selbst noch jung ist. Mit dem Alter steigen auch die Beiträge, ganz automatisch und unabänderlich. Und zwar nicht nur um ein paar Prozente, die man locker nebenbei verkraften könnte, sondern ganz erheblich.
Für viele in der PKV Versicherte bedeutet das, daß sie ihre Versicherung schlicht nicht mehr bezahlen können, da die Beiträge auch während der Rente gezahlt werden müssen. Doch ein Wechsel zurück in die GKV ist oftmals unmöglich.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

In der GKV ist normalerweise jeder, der die o.g Punkte, die einen Wechsel in die PKV erlauben würden, nicht erfüllt. Jeder ist dann automatisch in der GKV versichert.
Doch auch wenn es in Deutschland eine Pflicht zur Krankenversicherung gibt, fallen einzelne Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder durchs Raster und stehen ohne Krankenversicherung da, zum Teil über mehrere Jahre. Der Normalfall ist das aber nicht.

Gibt es einen Weg von der PKV zurück in die GKV?

Die beste Variante wäre es für gutverdienende Menschen natürlich, in jungen Jahren die Vorzüge der PKV zu nutzen, wie Chefarzt-Behandlung, schnelle Terminvergabe oder Einzelzimmer im Krankenhaus, und im Alter dann, wenn die Beiträge sich massiv verteuern, zurück in die GKV zu wechseln.
Diesen Weg, der voll zu Lasten der Solidargemeinschaft gehen würde, hat der Gesetzgeber verständlicherweise unterbunden. Doch es gibt ein paar wenige Möglichkeiten, zurück in die GKV zu wechseln, zumindest man noch nicht über 55 Jahre alt ist.

Diese Möglichkeiten gibt es zurück in die GKV.

Wer weniger als 54.900 Euro im Jahr verdient, darf zurück in die GKV wechseln. Mit ein paar Tricks, wie Verringerung der Arbeitszeit, unbezahlten Urlaub oder die Einzahlung in eine betriebliche Altersversorgung, damit man unter die 54.900 Euro-Grenze rutscht, kann man die notwendige Entgeltverringerung erreichen. Auch eine Arbeitslosigkeit ermöglicht die Rückkehr zur GKV.

Selbständige haben dagegen etwas höhere Hürden zu überwinden. Sie müßten zunächst ihre Selbständigkeit aufgeben. Dann könnten sie sich arbeitslos melden oder sich bei der Ehefrau, wenn man denn verheiratet ist, familienversichern lassen. Auch die Aufnahme einer Angestelltentätigkeit erlaubt die Rückkehr zur GKV.

Wer kreativ ist, findet also durchaus Wege, um aus einer zu teuer gewordenen privaten Krankenversicherung zurück in die Arme der Solidargemeinschaft zu fliehen.

Für wen ist der Zug endgültig abgefahren?

Doch das trifft nicht auf alle zu. Für Versicherte, die über 55 Jahre alt sind, ist es fast unmöglich zurück zur GKV zu wechseln. Das wäre nur dann erlaubt, wenn der Versicherte in den vergangenen 5 Jahren wenigstens einen einzigen Tag Mitglied in einer GKV war. Wer aber bereits länger selbständig und damit auch länger Mitglied in der PKV war, für den ist der Zug definitiv abgefahren.

Ohne Chance auf eine Rückkehr sind auch Versicherte, die bereits Rentner sind. Sie müssen bis zum Lebensende die zum Teil horrenden Beitragssummen, die pro Versicherten auch über 1.000 Euro pro Monat liegen können, aufbringen.

Wer solche Beiträge im Alter nicht mehr stemmen kann, dem ein Wechsel in die GKV aber verwehrt bleibt, dem bleibt als einziger Ausweg, in einen Basistarif innerhalb der PKV zu wechseln. Diesen Basistarif, der weniger Leistungen beinhaltet, müssen alle PKV anbieten. Allerdings können immer noch Zuzahlungen fällig werden.

Fazit

Man sollte sich ein Wechsel in eine private Krankenversicherung also gut überlegen. Und das durch die zunächst geringeren Beiträge „gesparte“ Geld auf einem Extra-Konto fürs Alter ansammeln, damit man später die erheblich teureren Beiträge noch bezahlen kann.

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