Sportwetten: Probleme für Clubs durch das zusätzliche Spielangebot?

Sportwetten im Fußball | Foto: skeeze, pixabay.com, Pixabay License
Sportwetten im Fußball | Foto: skeeze, pixabay.com, Pixabay License

Wettanbieter gehören bei vielen europäischen Fußballclubs mittlerweile zu den Hauptsponsoren. Das ist inzwischen weitgehend akzeptiert. Für viele Fans gehört es einfach dazu, an den Spieltagen auch einen Tipp auf die Lieblingsmannschaft oder das Ergebnis abzugeben.

Besonders beliebt sind auch Livewetten, während eines Spiels. So kann beispielsweise jeder, wenn er sich ein Spiel anschaut, noch bis kurz vor Spielende eine Wette abgeben, wenn er das Gefühl hat, es fällt noch ein Tor. Bei https://www.nachgefragt.net/sportwetten/ gibt es einen Überblick zu seriösen und beliebten Buchmachern mit den besten Wettquoten.

Ein Fakt ist jedoch problematisch: Viele Wettanbieter sind dazu übergangen, auf ihrer Webseite auch Casinospiele wie Slot Automaten oder Roulette und Black Jack anzubieten. Hier hört der Spaß nach Meinung der vieler Politiker auf. Grund: Online Casinospiele werden in Deutschland aktuell nur geduldet. Es gibt keine klare Rechtsgrundlage. Viele Offizielle sähen sie am liebsten verboten. Was ist da los?

Alles begann mit der Änderung des Glücksspielstaatsvertrages

Im Jahr 2012 wurden für den bis dahin bestehenden Glücksspielstaatsvertrages zahlreiche Änderungen beschlossen. Unter anderem sollten 20 Lizenzen für Online-Wettanbieter vergeben werden. Außerdem wurde ein fünfprozentige Wettsteuer auf alle Einsätze bei Sportwetten eingeführt. Online-Casinos sollten verboten werden.

Für bereits vorher vergebene Lizenzen des Landes Schleswig-Holstein war übergangsweise eine Sonderregelung vorgesehen. Viele Buchmacher mit einem Internet-Wettangebot, aber auch zahlreiche Anbieter von Online-Glücksspielen wie Roulette, Black Jack, Poker oder Spielautomaten sahen sich benachteiligt und in ihrer Dienstleistungsfreiheit beschränkt.

Schließlich besaßen beziehungsweise besitzen sie eine offiziell gültige Lizenz aus anderen EU-Ländern, etwa aus Malta oder Gibraltar. Sie klagten sich durch die Instanzen und bekamen am Ende durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes Recht. Die Regelungen verstießen gegen europäisches Recht. Deutschland wurde aufgefordert, eine neue Regelung zu schaffen. Das ist jedoch bislang nicht geschehen, sodass zumindest der Bereich Online-Casinos bislang im grauen Bereich stattfindet und eher geduldet, statt erlaubt ist.

Entfernung von Glücksspielen von den Webseiten der Sportwettanbieter

Aktuell versuchen sich die Bundesländer auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag zu einigen. Demnach sollen Sportwetten erlaubt und reguliert werden, Online-Casinospiele jedoch nicht. Darunter würden auch beliebte Bingospiele fallen. Die Neuregelung muss bis 2021 her, weil dann der bisherige Glücksspielstaatsvertrag ausläuft.

Das stellt Online-Sportwettenanbieter und die von den Buchmachern gesponserten Vereine vor ein Problem, weil fast alle Buchmacher auf ihren Webseiten auch Casinospiele anbieten. Sollten die Regelungen zum Verbot von Online-Casinos in Kraft treten, müssten die Wettanbieter, das Angebot von Online-Spielautomaten und anderen Glücksspielen von ihren Webseiten entfernen. Das allein dürfte nach Ansicht einiger Experten nicht ausreichen. Vereine, die auf die Wettanbieter als Sponsoren bauen, könnten in Bredouille kommen, wenn Wettanbieter einerseits legal Wetten anbieten und andererseits separate Wettseiten für Spiele um echtes Geld unterhalten.

Die Unternehmen würden dann ja per se immer noch illegale Geschäfte anbieten. Jedoch, noch ist die Messe nicht gelesen. Einige Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Hessen wollen, anders als beispielsweise Nordrhein-Westfalen oder Berlin, das Online-Glücksspiel nicht verbieten, sondern unter staatliche Kontrolle bringen. Sie schielen dabei auf die Steuereinnahmen und fordern ein Modell wie in Dänemark. Dort können sich Online-Glücksspielanbieter offiziell um eine Lizenz bewerben. Auf alle Einsätze müssen jedoch etwa 20 Prozent Steuern entrichtet werden. Außerdem müssen die Anbieter nachweisen, dass sie die geforderten Maßnahmen zum Jugendschutz und zum Schutz vor Spielsucht, etwa durch Limits bei Einsätzen und Gewinnen nachweisen. Die Webseiten von Anbietern ohne dänische Lizenz sollen geblockt werden.

Wie sieht es mit der rechtlichen Situation in anderen europäischen Ländern aus?

Während Länder wie Gibraltar oder Malta als sehr freizügig bei der Vergabe von Lizenzen sind und Dänemark sehr strenge Anforderungen an eine Lizenz stellt, sehen die Regelungen in anderen europäischen Staaten sehr unterschiedlich aus. In Frankreich können Glücksspielanbieter zwar eine Lizenz beantragen, jedoch werden so hohe Steuern verlangt, dass dies nicht in Anspruch genommen wird. In der Schweiz geht man mittlerweile sehr rigoros gegen ausländisches Glücksspiel vor. Die Schweizer haben in einem Volksentscheid im letzten Jahr entschieden, dass nur Schweizer Anbieter Online-Casinospiele offerieren dürfen. Ausländische Anbieter werden mit einer Internet-Sperre belegt. Grund ist, dass kein Schweizer Geld unversteuert und unkontrolliert ins Ausland fließen soll. Das Verbot trifft übrigens auch Software-Anbieter wie NetEnt, Yggdrasil oder Playtech. Das wiederum stellt die Schweizer Anbieter mit Lizenz vor die Herausforderung eigene Spieleentwicklungen bei Schweizer Software-Entwicklern in Auftrag geben zu müssen.